Leserbrief im General-Anzeiger
Die Gedanken eines Lesers zur aktuellen Berichterstattung hinsichtlich einer Sanierung des Bonner Melbbades.
In der Bürgerinformation am 26. Juni hat die Stadtverwaltung keine Größenordnungen zu den Kosten der verschiedenen Lösungsvarianten (Sanierung, neues kleineres Umkleidehäuschen, Umkleiden im Wohnblock) genannt. Nach über vier Wochen Bearbeitungszeit hat die Verwaltung als Kostenschätzung für das am 1. August angelaufene Bürgerbegehren nun einen Allgemeinplatz formuliert: „Jedoch müsste die Stadt ohne die Wohnbebauung und den Verkauf des Grundstücks an die Vebowag die Kosten für die Neuerrichtung des Umkleidebereichs aus dem städtischen Haushalt finanzieren.“ Welch neue Erkenntnis. Und die Umkleiden im Wohnkomplex bringt der Weihnachtsmann?
Nein. Der 26. Juni hat deutlich gemacht, dass der Traum von der kostenlosen Fremdsanierung kläglich zerplatzt ist. Es soll sogar funktionierende Infrastruktur auf Kosten der Stadt abgerissen und dann neu gebaut werden. Zusätzlich trägt die Stadt die Residualkosten für Altlasten, Pfahlbohrungen, Hangsicherung und die Risiken für Schäden am Becken oder Kostensteigerungen. Dies alles übersteigt den Verkaufserlös um ein Vielfaches und wird auch absolut ein Vielfaches einer kleinen Lösung kosten.
Der Autor hat uns freundlicherweise die Veröffentlichung erlaubt.
Es ist einfach unglaublich und macht mich zornig. Immer wieder wurde/wird der Versuch gestartet dort zu bauen. Das Melbbad liegt bekannter Weise im engen Melbtal und ist per Gutachten (in den 70er Jahren)als wichtig für das Bonner Klima, sprich für die Durchlüftung erklärt worden. Wird dort gebaut reduziert sich die Lüftungsschneise erheblich. Zum Erhalt dieser Luftschneise und bauliche Begehrlichkeiten zu blockieren wurde damals ja das Melbbad gebaut.Hier appelliere ich nachdrücklich an die Fürsorgepflicht der der Stadt,bzw.der Ratsmitglieder. Der angebliche Verwendungszweck der Gebäude ist für mich unglaubwürdig.Da plant die Stadt Altanativmöglichkeiten, wie z.B.eine Seilbahn, um die Zufahrtsstraßen zum Marienhospital und der Unikliniken zu entlasten, um dann durch diese Bebauung für Kliniksangehörige für den Weg zur Arbeit genau diese Zufahrtsstraßen wieder zu belasten. Welche Logik ist das denn?! Eine wesentlich sinnvollere Nutzung für diese Zwecke wäre die leerstehende Diplomatenschule. Hier sollte sich doch eine Bundesstadt Bonn mit dem Bund zwecks Übergabe doch wohl einig werden können.